BF16: Gut ausgestattet

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Marco

Die eigene Ausstattung der Schüler:innen spielt derzeit eine zentrale Rolle. Ich beschreibe, was wir von unseren Schüler:innen erwarten und was sich in der Praxis bei uns etabliert hat.

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Ausklappen
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Herzlich willkommen zur Folge Nummer 16 von Bildungsfern. Heute ist der 31.3.2020 und
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ich möchte heute mal etwas über die Ausstattung und die Bedingungen für ein Gelingen jetzt für
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diesen Fernunterricht und den Einfluss eben von der Ausstattung darauf ein bisschen beleuchten.
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Und zwar haben wir in der hatte ich gestern ja so erzählt, wie man solche Testate abnehmen kann,
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also dass Schüler von zu Hause etwas machen, etwas vorbereiten und ja, dass sie das dann eben auch
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zeigen können. Das funktioniert nur unter bestimmten Bedingungen eigentlich ganz gut,
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ist mir so ein bisschen eingefallen, auch im Vergleich mit anderen Bildungsgängen,
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nämlich dann, wenn sie eigene Geräte haben und vor allem nicht, wenn sie nur Smartphones haben,
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sondern bei uns ist es so, dass wir ihnen raten, einen eigenen Laptop anzuschaffen. Das passiert
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eben auch in einer Vielfalt der Fälle so und dass sie mit diesen eigenen Geräten arbeiten können.
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Alternative Konzepte wären, dass man so eine Art Laptop oder Tabletklasse einrichtet und sie dann
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immer im Unterricht diese Geräte zur Verfügung gestellt bekommen. Da ergeben sich zwei Probleme
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oder mehrere Probleme, die ich mal so ein bisschen beleuchten möchte. Der erste Punkt ist die
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Administration der Geräte. Wenn sie eigene Geräte verwenden, dann müssen sie die auch selbst
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administrieren und nicht also in einem in einer IT-Ausbildung natürlich insbesondere, aber auch
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ansonsten ist das eine gute Gelegenheit, ja in dieses Thema einzusteigen, sich selber zu
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überlegen, wie gehe ich mit dem Gerät um, wie richte ich das ein, welche Ordnerstruktur lege
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ich da an und wenn das ein von der Schule gestelltes Gerät ist, dann wäre das natürlich in jeder Stunde
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wieder ja vielleicht ein bisschen anders, weil jemand anders dann zuvor darauf zugegriffen
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hätte. Außerdem geht man natürlich deutlich sorgfältiger mit eigenen Geräten um, als wenn
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das eben welche sind, die von der Schule gestellt werden. Ein weiterer Punkt ist, dass damit auch eine
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Verantwortung für den korrekten Betrieb einhergeht. Wenn mal was nicht funktioniert, dann entsteht gar
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nicht erst die Erwartung, dass ich mich jetzt darum kümmern müsste, da zum Beispiel Hardware oder
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Boot-Probleme lösen zu müssen, sondern das ist ganz klar geregelt, dass man sich da auch selber
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dann einfach drum kümmert. Damit ist jetzt auch kein Hexenwerk gemeint und das sind jetzt auch
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keine super komplizierten Sachen, die da entstehen, aber sicherlich lässt sich das auch dann regeln
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und wo man weiterhelfen kann. Da versucht man zwar auch weiter zu helfen, aber es geht mehr so darum,
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dass diese Grundeinstellung gar nicht vorhanden ist, dass das jetzt von jemand anders geregelt
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wird. Ich hatte gerade die Tablet-Klassen erwähnt, da könnte als Problem angesehen werden, dass die
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häufig Daten nicht lokal speichern, das gibt es zwar auch, aber dass da viel einfach in der
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Cloud, wo immer das auch sein mag, ausgelagert wird. Also da landen dann die Dateien irgendwo und sind
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dann auch irgendwo und aber nicht in einer von mir selbst gewählten Struktur und wenn das Netz
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nicht da ist, dann kann man nicht arbeiten, wenn das Netz wackelig ist, kann man damit nicht
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arbeiten und ich bin auch zumindest bei den Tablets häufig eben auf eine WLAN-Verbindung
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angewiesen. Kabelverbindungen sind da so ein bisschen schwieriger, da sind Laptops tatsächlich
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einfach die besseren Lösungen aus meiner Sicht. Der Administrationsaufwand ist nicht nur jetzt von
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Schulseite natürlich zu betrachten, sondern auch in umgekehrter Richtung von unserer Seite,
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also aus einer Lehrerperspektive. Zumindest ist bei uns an der Schule so, dass wir da jetzt keine
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eigene Kraft für hätten, die das macht, sondern das wird von uns selbst erledigt. Manchmal gibt es
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da eine Ermäßigungsstunde für, manchmal aber eben auch nicht. Ich betreue selbst einen Raum mit
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Rechnern und bin froh, wenn das alles so weit läuft und man nicht da dran muss. Ja und genauso
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wäre es natürlich, wenn ich jetzt einen ganzen Schwung mit Laptops auch noch hätte, käme nicht
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nur die eigentliche Administration des Laptops selbst, sondern da gibt es dann vielleicht noch
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Verkabelungen, also Netzteile, dann der Ladezustand, Akkus müssen irgendwie vorgehalten werden und eine
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Ausgabe wieder einholen, ist alles ein bisschen schwieriger, als wenn man das mit eigenen Geräten
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macht. Als Gegenargument könnte man natürlich anführen, dass sich das nicht jeder leisten kann.
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Das ist auch auf alle Fälle ein starkes Argument und da muss man auch das gut berücksichtigen und
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gerade das sollte nicht ein Hinderungsgrund sein für jemanden, nicht eine IT-Ausbildung durchführen
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zu können. Und da haben wir natürlich auch die Ohren immer auf, wenn wir merken, da gibt es
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einfach finanziell schwächer ausgestattete Schüler, die sich das nicht leisten können,
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die wir dann in irgendeiner Form unterstützen. Also da gibt es meist irgendwelche Finanzierungskonzepte,
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die sich dann umsetzen lassen. Entweder gibt es Zuschüsse, die man beantragen kann, es gibt ein
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Förderverein, der eventuell dafür einspringt oder es gibt andere Töpfe, aus denen man solche Gelder
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beziehen kann. Letztendlich ist aber auch ein Laptop meist gar nicht so teuer, wie man das im
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ersten Blick vielleicht meint. Häufig kommen Schüler mit Laptop-Ideen bei ihren Eltern an,
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die sich sehr stark aufs Gaming fokussieren und das sind dann irgendwelche schweren Boliden,
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die für teuer Geld eingekauft werden sollen, um dann auch eben das neueste Spiel darauf zu
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spielen. Das ist für unsere Ausbildungszwecke überhaupt gar nicht notwendig. Da reichen
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vernünftige, gebrauchte Business Laptops und die bekommt man für ein paar hundert Euro. Das geht
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vielleicht so bei zwei, dreihundert Euro los, wo man schon günstige Lenovo Laptops bekommt,
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die irgendwo schon einmal in zum Beispiel Versicherungen eine gute Arbeit verrichtet haben
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und jetzt da nochmal zweitverwertet werden können. Ich selbst habe mir da auch eingebrauchtes geholt,
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die kann man gerade in dieser Business-Reihe extrem gut aufrüsten, weil sie eben reparabel
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konzipiert wurden und wenn dann mal irgendwann etwas nicht mehr reicht, kann man da nochmal
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was dranflanschen, aber in der Basis-Konfiguration sind die für unsere Zwecke vollkommen ausreichend,
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also fürs Programmieren sowieso. Es gibt noch einen Bereich, wo wir mit virtuellen Maschinen
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arbeiten, da könnte es eventuell so ein bisschen enger werden und für diese Zwecke haben wir
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natürlich auch Rechner weiterhin in der Schule, wenn man die zum Beispiel benutzen möchte,
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aber das geht auch eben mit einem Laptop. Ja, das war jetzt mein Plädoyer für die eigenen Geräte und
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bisher sind wir damit auch recht erfolgreich gefahren bis hin zu den Raspberry Pi, die auch
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selbst angeschafft werden von den Schülern. Wir geben am Anfang ein bisschen eine Einführung in
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die Hardware, worauf man achten sollte, zum Beispiel welche SD-Karten, welche Netzteile man sich
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beschaffen sollte. Da gibt es auch gleich fachliche Dinge, die man da besprechen kann und so hat dann
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auch jeder informationstechnische Assistent oder Assistentin einen eigenen Raspberry Pi mit einer
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eigenen Betriebssysteminstallation auf einer SD-Karte und das ist auch eine extrem gute Entscheidung,
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weil wir dann doch feststellen, da werden dann zum Beispiel im laufenden Betrieb einfach mal die
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Kabel gezogen oder SD-Karten rausgezogen, was natürlich extrem schädlich ist für diese Geräte
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und wenn sie dann kaputt sind, dann wissen sie aber auch, dass sie es selbst waren und insofern
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können sie sich dann entweder einen neuen holen oder auch oder auch da gibt es wieder andere
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Möglichkeiten der Querfinanzierung. Man geht aber generell dann einfach schon viel sorgsamer damit
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um. Ja also für eigene Geräte, auch wenn man so im Vergleich schaut, wofür Geld so ausgegeben wird,
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ist das zumindest meine Wahrnehmung, dass es bei den Handys der Schüler meist kein Problem ist, da
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recht viel Geld in die Hand zu nehmen, auch in Verträge teilweise schon. Insofern sollte eine
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Ausbildung einen auch den ein oder anderen Euro wert sein, aber auch das will ich nochmal betonen,
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es soll kein Hinderungsgrund sein und wir hatten tatsächlich eben auch Fälle, wo ja extrem begabte,
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talentierte Schüler, die aber aus finanziell schwachen Situationen dann kamen trotzdem die
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Möglichkeit bekommen, haben wir uns einen Abschluss zu machen und sogar extrem gute Abschlüsse erzielt
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haben. Also das soll weiterhin möglich sein. Ja das war so eine kleine Anekdote, die mir heute noch so
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eingefallen ist zur 16. Folge. Wetter weht wieder ein bisschen besser, Sonne scheint trotzdem ist es
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draußen noch ziemlich kalt. Ich hoffe euch geht es gut, ihr seid gesund, wascht euch fleißig die
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Hände und bleibt schön zuhause. Wir hören uns, tschüss.

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