BF08: Neue Woche, neues Glück

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Marco

Ich unterrichte mit zwei weiteren Kollegen das Fach „Physical Computing“. Das ist eine Kombination aus den Fächern Programmierung, Datenbanken und Elektrotechnik. Ich beschreibe, wie wir derzeit unseren Unterricht durchführen.

Transkript

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Hallo und herzlich willkommen zur neuen Folge Bildungsfern. Das ist jetzt die Nummer 8,
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wenn ich das richtig zähle. Wir haben heute den 23.3. und befinden uns weiterhin in der
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Corona-Pandemie. Was ist heute passiert? Zunächst etwas nicht-schulisches, vielleicht etwas, wo ich
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mich mal so ein bisschen aufregen muss. Ich war heute Morgen einkaufen für meinen Vater,
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weil der soll das nicht machen und deswegen besorge ich ihm die Sachen und bringe ihm die
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nach Hause. Das sollten eigentlich alle anderen auch tun für ihre älteren Mitmenschen, vielleicht
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im Haus, vielleicht auch in der Nachbarschaft, auf alle Fälle aber in der eigenen Familie. Warum
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sage ich das? Als ich heute Morgen bei dem Supermarkt angekommen bin, war alles voll mit älteren
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Herrschaften, die jeweils nur fünf kleine Teile geholt haben und sich damit leider irgendwie
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nicht so klug verhalten haben, wie es eigentlich möglich ist. Solltet ihr also irgendwo in eurem
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Umfeld ältere Menschen haben, denen ihr helfen könnt, bitte helft ihnen. Es ist, glaube ich,
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im Moment an der Zeit, sie zu belehren und sie zu überzeugen, dass es, auch wenn das Wetter
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schön ist, auch wenn man sich doch eigentlich ganz gut fühlt, es ist eine Risikogruppe. Sie
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sollten zu Hause bleiben und eigentlich wissen sie es auch. Na gut, jetzt zu etwas, was wieder mehr
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mit Unterricht zu tun hat. Wir hatten heute ein etwas komplexeres Setup und zwar unterrichte ich
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mit zwei Kollegen gleichzeitig zwei Klassen in drei Fächern. Hört sich kompliziert an, ist es
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vielleicht auch ein bisschen und zwar nennt sich das Fach bei uns physical computing. Das ist eine
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Zusammensetzung aus Elektrotechnik, Softwareentwicklung und Datenbanken und da kommen auch die drei Lehrer
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her und wir entwickeln dann immer komplexere Projekte, die die Schülerinnen und Schüler dann
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umsetzen müssen. Bei uns sind das informationstechnische Assistenten, die diese
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Projekte umsetzen und dann haben wir uns gestern Abend zusammengesetzt und überlegt, wie wir diese
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Sitzung dann per Videochatt umsetzen wollen beziehungsweise per Besprechung nennt sich das
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ganze in Teams, also so eine Art Videokonferenz ist das, was auch ganz gut war, denn wir haben
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zunächst mal festgehalten in so einem kleinen Manuskript, wie wir vorgehen wollen. Ansonsten ist
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es in den bisherigen Szenarien immer so gewesen, es gibt den Lehrer und es gibt die Schüler und
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deshalb ist die Kommunikation häufig eben vom Lehrer ausgegangen. Hat man auf einmal drei Lehrer
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da, ja man kennt das vielleicht, dann hat man auf einmal drei Häuptlinge und deswegen ist es gut,
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das vorher ein bisschen zu planen und zu koordinieren. Wir haben uns dann überlegt,
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das in zwei Phasen einzuteilen. In der ersten Phase haben wir ganz allgemeine Informationen
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gegeben. Da das eine Abschlussklasse ist, die auch eine praktische Prüfung über genau diese drei
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Fächer absolviert, ist es wichtig, dass sie da mit Informationen, was an welcher Stelle jetzt noch
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getan werden kann, getan werden muss, getan werden sollte und ja damit haben wir sie jetzt erstmal
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versorgt. Danach hatten wir eine zweite Phase und da haben wir uns dann aufgeteilt und haben dann in
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einem Kanal, also dem Kanal "Physical Computing" der Klasse, haben wir drei Besprechungen erstellt und
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diese drei Besprechungen waren eben Datenbanken, Elektrotechnik und Softwareentwicklung beziehungsweise
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Programmierung. Und da hat sich dann jeder reingesetzt, also ich und unsere beiden, meine
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beiden Kollegen dann jeweils und die Schüler konnten dann in ein dieser Kanäle gehen und sich
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dort fachspezifisch dann noch mal mit jemanden von uns unterhalten. Das hatte zur Folge oder die Idee
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war von uns, dass wir diese große Gruppe, es waren, ja wir hatten so um die 30 Leute erwartet,
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letztendlich kamen dann doch weniger, aber die Idee war es, diese große Gruppe dann aufzuteilen in
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kleinere Gruppen und diese kleineren Gruppen dann zu verhackstücken. Zusätzlich haben wir die Schüler
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gefragt, ob das in Ordnung ist, wenn wir diese Einzelsitzungen aufzeichnen. Das hat eben den
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Vorteil, dass wenn ein Schüler, Schülerin sich jetzt zum Beispiel bei einem Kollegen da einfindet,
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dann aber eventuell etwas wichtiges verpasst, was gerade in dem anderen Kanal passiert ist,
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dann kann er das später noch nachhören oder nachschauen. Es wurden also alle Sitzungen
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jeweils aufgezeichnet und ja die Videos sind jetzt online, eine Texterkennung ist auch drüber
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gelaufen und insofern sind jetzt gut durchsuchbar, man kann sich das ganze noch mal anschauen und das
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haben wir ungefähr eine halbe Stunde lang gemacht. Nach dieser halben Stunde haben wir die Schüler
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dann wieder nach Hause geschickt bzw. sie sind ja zu Hause, also wieder haben wir uns von ihnen
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verabschiedet und wir sind noch mal als drei Kollegen zusammengekommen und haben noch mal
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diese drei Einzelsitzungen jeweils kurz besprochen. Also was waren vielleicht noch Aspekte, die man
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jeweils gehört hat, die man da noch mal jetzt zusammenfassen würde und tatsächlich hatten
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einige Schüler dann eben auch noch mal Fragen oder Ideen, sogar ganz gute Ideen, zum Beispiel dass
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eine Klassenarbeit, die jetzt ausgefallen ist, dass man die doch trotzdem jetzt freigeben könnte,
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damit man das als Übungsmaterial benutzen kann. Ja fand ich total super die Idee, haben wir dann
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auch gleich gemacht und jetzt können sie eben mit dieser Klassenarbeit, die wir jetzt ja nicht
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schreiben können und auch nicht mehr schreiben werden, damit können sie sich jetzt vorbereiten
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und üben. Ja das war die Sache. Ein zweiter Aspekt, den haben wir jetzt erst geplant, den werden wir
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erst nächsten Montag machen, da bin ich aber auch mal gespannt wie das ablaufen wird. In diesem
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Fach Physical Computing müssen die Schüler nämlich Schaltungen konzipieren, die dann an
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einen Raspberry Pi anschließen oder darüber steuern und ein Programm schreiben, was eben
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diese Steuerung übernimmt. Normalerweise sind das Sensordaten, die ausgelesen werden, die werden dann
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an einen MQTT Broker geschickt. Das kann man sich so als zentralen Server vorstellen, der Messwerte
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entgegennimmt und an andere verteilt, die sich für diese Messwerte interessieren. Jemand, der sich
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dafür interessieren könnte, wäre zum Beispiel eine Datenbank, die dann diese Werte nimmt und in einer
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Datenbank abspeichert und schließlich werden dann die Messwerte über eine Webseite, die die
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Schule auch entwickeln, dann visualisiert und dargestellt. Das ist so ungefähr das Konzept
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immer. Und ja wir gehen immer so vor, dass es recht komplexe Projekte sind, die wir in sogenannten
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Testatkarten umsetzen. Da sind dann mehrere Meilensteine drauf, also einzelne Arbeitsschritte,
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die die Schüler selbstständig umsetzen müssen und wenn sie dann fertig sind, dann melden sie
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sich und wir gehen dann dahin, gucken uns das jeweils an und wenn das geklappt hat, dann
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unterschreiben wir das auf der Karte, dass das eben erfolgreich umgesetzt wurde und ja so konnten
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wir jetzt zum Beispiel diese Karten auch noch benutzen für unsere Beurteilung und Notenfindung.
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Einige Schüler haben aber die nicht so sinnvolle Strategie verfolgt. "Ach, ich warte einfach mal
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bis zum Schluss und sammle dann alle Testate auf einmal ein und nicht, so wie wir das empfohlen und
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ganz dringend angeraten haben, sobald du fertig bist, melde dich, dann nehmen wir das Testat ab und
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dann kannst du weitermachen." Das haben auch, ich sag mal, so 90 Prozent der Schüler so verstanden,
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so umgesetzt und die haben dann jetzt eben auch alle ihre Testate zusammen. Einige aber eben nicht.
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Ja, was macht man jetzt? Die Idee ist es, wir nehmen diese Testate jetzt remote ab. Das heißt,
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die Schüler müssen dann zu Hause diese Schaltung aufbauen und uns dann irgendwie mit einer
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Videokamera zeigen, dass es das tut, was es soll, dass die Software funktioniert. Da bin ich mal
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gespannt, das werden wir in der nächsten Woche, nächsten Montag machen. Als Vorplanungsaspekt haben
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wir die Schüler gebeten, sich einmal zu melden und zu beantragen, dass sie dieses Testat noch
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abgenommen bekommen möchten. Das hilft uns, einen ungefähren Überblick zu bekommen, wie viele das
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denn jeweils sind. Und die Idee ist es dann, an diesem Tag wieder eine Besprechung zu erstellen,
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wo wir drei, also ich und meine beiden Kollegen dann drin sind und jeweils ein Schüler nur. Und
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der zeigt dann, was er da gemacht hat. Wenn er fertig ist, geht er wieder raus aus der Besprechung. Und
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der nächste Schüler kann in die Besprechung reinkommen. Also da bin ich auch mal gespannt,
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wie sich das so umsetzen lässt, dieses Szenario und wie gut das dann auch klappt. Wie gut man
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dann sehen kann, ist die Schaltung denn da jetzt vernünftig gesteckt. Kann ich auf dem Bildschirm
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denn auch wirklich nachvollziehen, dass das Programm, was da läuft, auch zur Schaltung
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passt? Ja, das wollen wir dann auf alle Fälle mit berücksichtigen. Machen wir dann nächste Woche. Ja,
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da werde ich auch versuchen, dann natürlich von den Erfahrungen zu berichten. Im Wesentlichen war es
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das aber dann auch erstmal für heute. Ich hoffe, euch hat es gefallen. Ihr findet das interessant.
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Wo auch immer ihr das Video, Entschuldigung, den Podcast hier hört und empfängt, verbreitet ihn mal
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weiter, empfiehlt ihn vielleicht, wenn ihr ihn gut findet. Wenn ihr ihn nicht gut findet, dann
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empfiehlt ihn einfach nicht weiter. So ist das ja. Und ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute.
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Wascht euch schön die Hände, bleibt schön zu Hause, helft den älteren Menschen beim Einkaufen, vor
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allem die in eurem näheren Umfeld. Und ja, bleibt schön gesund und tschüss.
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