Ich fröne regelmäßig dem Klettersport und war heute wieder einmal an der Wand. Diesen Umstand nutze ich und denke in dieser Folge einmal darüber nach, was man im Bildungsbereich von dieser Sportart lernen kann.
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das gesprochene Wort.
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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Bildungsfern.
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Dies soll eine ganz spontane Sitzung sein, in der ich mal ein wenig fabuliere über eine
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Möglichkeit der körperlichen Ertüchtigung, denn der bin ich heute nachgegangen.
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In meiner Freizeit bzw. wenn ich mich mal so ein wenig bewegen möchte, gehe ich normalerweise
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klettern, also entweder in eine Halle, bouldern, das bedeutet klettern so bis auf zwei Meter
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auf Absprunghöhe, so dass wenn man runterfällt, sich nicht arg verletzt oder mit einem Seil,
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dann gibt es da zwei Varianten, entweder nimmt man das Seil mit nach oben und hängt es zwischendrin
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immer wieder so ein oder das Seil kommt schon von oben und man klippt sich rein und klettert dann
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hoch. Ja wie alle eigentlich jetzt von der Corona-Krise betroffenen Sportstätten waren
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auch die Kletterhallen geschlossen und seit ja dieser Woche sind sie in NRW wieder geöffnet,
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da gibt es dann jetzt also ein entsprechendes ja einen entsprechenden Krisenplan fürs klettern,
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man muss sich also da eintragen in Listen, Hände desinfizieren, alles wird gelüftet,
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man soll den Sicherheitsabstand einhalten und so weiter. Was mich aber viel mehr interessiert,
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ist warum der Klettersport insbesondere bei, ich sag mal technischen Fächern so beliebt ist,
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also insbesondere Menschen aus dem IT Bereich und Mathematiker findet man recht häufig beim
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Klettern und da wollte ich mal ein bisschen drüber nachdenken, warum das der Fall ist oder der Fall
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sein könnte. Schauen wir uns dazu mal ein bisschen genauer den Bolder-Sport an, also das Boldern ist
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Klettern auf Absprunghöhe, nur so ein paar Meter geht das hoch oder eben auch mal zur Seite manchmal
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auch runter und da sind dann Griffe in unterschiedlichen Farben an die Wand geschraubt
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und man darf nur die Griffe in einer speziellen Farbe verwenden und das gibt es dann auch in
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unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, jede Halle hat da so ihr eigenes Schema, entweder eine Nummer
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oder ein Farbcode und ja die leichten Routen sind recht offensichtlich, man sieht also wie es da so
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weitergehen soll. Wenn es dann aber ein bisschen schwieriger wird, heißt es nicht unbedingt,
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dass man da mehr Kraft braucht oder mehr Ausdauer für die Routen, sondern manchmal muss man einfach
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auch so ein bisschen um die Ecke denken und generell ist es beim Boldern auch so, dass Kraft
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nicht unbedingt die wichtigste Komponente ist, man darf das natürlich nicht außen vor lassen,
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aber viel wird eben auch über Technik gemacht und das sind dann schon so ganz subtile Dinge,
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wie zum Beispiel nicht zu sehr, man nennt das aus den Armen klettern, also es ist nicht Sinn
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und Zweck sich da mit einem Klimmzug hochzuziehen, weil das macht man dann irgendwie in drei vier
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Routen und dann ist man aber auch ist man auch kaputt, sondern man muss seine Kraft möglichst
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so geschickt einsetzen oder den Körper besser gesagt so am besten in die Wand hinein positionieren,
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dass er möglichst wenig Kraft verbraucht, dafür stellt man sich dann also am besten eben auf die
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Beine und setzt die Beine höher, denn das sind die stärksten Muskeln, die wir haben und nutzt die
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Arme dann eben nur ab und zu oder zur Korrektur oder eben ja nicht hauptsächlich und da gibt es
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dann verschiedene Techniken, die man anwenden kann, man kann sich zum Beispiel so ein bisschen
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eindrehen oder wenn man so klettert, dass der Arm nicht angewinkelt ist, sondern dass der Arm immer
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ausgestreckt ist, das sorgt auch schon dafür, dass eben zum Beispiel die Oberarm Muskeln nicht
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beansprucht werden und man dann eben entsprechend länger klettern kann. Zusätzlich stellt man dann
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auch fest, wenn man so ein paar Routen geklettert hat, dass je häufiger man sie macht, umso einfacher
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werden sie dann auch irgendwann und dann hat man so ein sogenanntes Projekt, an dem man so ein bisschen
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rumarbeitet, das kann über ein paar Versuche gehen, bis ein paar Tage oder eben auch über Wochen,
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bis man dann am Ende das Rätsel gelöst hat und das können ganz unterschiedliche Herangehensweisen
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sein und die können auch von Person zu Person unterschiedlich sein, sodass es auch immer eine
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gedankliche Leistung ist, dieses Problem, also eine kleine Knobelaufgabe, irgendwie mit seinem Körper
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zu knacken. Entweder ist man zum Beispiel sehr lang und hat eine große Reichweite, dann erreicht
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man ganz andere Griffe und Tritte, als wenn man eher klein und kompakt ist und da muss man sich
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dann eventuell was anderes überlegen und so kann es also sein, dass man durch das Klettern vielleicht
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auch in die Lage versetzt wird oder zumindest eine Freude daran finden kann, Probleme zu lösen
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oder ein wenig um die Ecke zu denken und auch manchmal etwas zu schaffen, von dem man am Anfang
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gar nicht geglaubt hat, dass man das überhaupt schaffen kann und da lässt sich sicherlich oder
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hoffe ich zumindest so einiges auch auf den Bildungskontext übertragen, wie genau das weiß
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ich jetzt auch noch nicht, aber irgendwie scheint mir da noch Potenzial drin zu stecken, das Ganze
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irgendwie als Metapher vielleicht mal für irgendwas zu verwenden. Wenn ihr da eine tolle Idee habt,
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lasst es mich wissen. Wenn ihr noch nie klettern wart, probiert das am besten mal aus. Im Moment
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ist vielleicht nicht so der beste Zeitpunkt, durch die Corona Beschränkungen ist es jetzt in der
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Kletterhalle nicht so gemütlich, wie es sonst eigentlich üblicherweise ist, aber vielleicht hat
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man ja mal eine Gelegenheit das draußen irgendwo kennenzulernen, wenn man da jemanden kennt und
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Freund oder Freundin, aber es kommen sicherlich auch mal bessere Zeiten und dann kann man das auch
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mal in der Halle ausprobieren. Gut, das war es für heute wieder. Ja ich hoffe euch hat es ein
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bisschen was gegeben, ein abseitigeres Thema. Euch geht es soweit gut, ihr seid wohlauf und munter.
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Ich verabschiede mich an dieser Stelle erstmal wieder und bedanke mich fürs Zuhören. Macht's
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gut, wascht die Hände, haltet Abstand, bis dann und ciao.