BF35: Praktische Prüfungen

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Marco

Wir haben praktische Prüfungen unter coronischen Bedingungen über einen Tag durchgeführt.

In der letzten Woche haben wir praktische Prüfungen für Informationstechnische Assistent*innen (kurz ITAs) an unserer Schule durchgeführt.

  • Bearbeitungszeit: 6 Stunden
  • Themen: Elektrotechnik, Datenbanken, Programmieren
  • Wichtige Prüfung, da nicht ausgleichbar
  • Hilfsmittel: Fast alles ist erlaubt („Kofferklausur“)
  • Fachgespräch inklusive Tischreinigung
  • Zeitlich versetzter Beginn
  • Risikogruppe (2 Personen) im eigenen Raum
  • Abgabe auf Papier und USB-Sticks
  • Korrektur direkt im Anschluss

Transkript

Das Transkript wurde maschinell erstellt und kann Fehler enthalten. Es zählt das gesprochene Wort.

Ausklappen
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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Bildungsfern. Heute möchte ich ja mal über
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eine praktische Prüfung sprechen, die wir in der letzten Woche bei uns an der Schule durchgeführt
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haben. Ja, wir haben ja informationstechnische Assistenten bei uns an der Schule, die eine
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Kombination aus einer beruflichen Ausbildung, die bei uns an der Schule allerdings erfolgt,
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nicht mit einem Betrieb zusammen und einer Fachhochschulreife besteht. Es gibt also zwei
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Teile und für den beruflichen Teil gibt es am Ende auch eine praktische Prüfung, eine sehr
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umfangreiche Prüfung, die auch recht wichtig ist. Die Zeit beträgt ungefähr sechs Stunden, also
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ziemlich genau sechs Zeitstunden, die die Schüler Zeit haben, um ein komplexes, praktisches Problem
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aus dem IT-Bereich umzusetzen. Da kann man sich dann für unterschiedliche Themen jeweils dann
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entscheiden bzw. wir als Bildungsgang haben da die Möglichkeit, das zu entscheiden und eine ganze
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Weile lang war das immer Programmieren und Datenbanken, einfach auch weil das organisatorisch
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noch am einfachsten ist. Ja, jetzt aber seit mehreren Jahren haben wir zusätzlich noch
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Elektrotechnik hin zugenommen, also Elektrotechnik, Datenbanken und Programmieren zu ungefähr
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gleichen Anteilen kommen jetzt in die Prüfung rein. Also die Prüfung hat eine besondere
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Bedeutung, weil sie nicht ausgleichbar ist, das bedeutet, wenn man da jetzt keine ausreichende
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Leistung bekommt, hat man den beruflichen Teil an der Stelle nicht erhalten und man kann sich
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auch nicht ausgleichen oder durch mögliche Prüfung oder sonst irgendwie da weg argumentieren,
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deswegen ist es wichtig, dass möglichst viele das am Ende dann auch bestehen. Wir haben die
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Prüfung so gestaltet, dass sie als sogenannte Kofferklausur konzipiert ist, das bedeutet,
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man kann alles mitbringen, was man möchte. Die Schüler selbst haben einen eigenen Laptop,
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einen Raspberry Pi, wir geben denen auch elektronische Bauteile und all das müssen
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sie zur Prüfung mitbringen und dann auch in selbiger verwenden. Ja, das hat eben den Vorteil,
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dass sie viele Dinge nutzen können aus ihrer Sicht, auf der anderen Seite können wir dann aber
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natürlich keine Aufgaben stellen, die das in irgendeiner Form einfach nur abfragen. Jetzt
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in der letzten Prüfung oder in vielen Prüfungen ist es eigentlich ähnlich aufgebaut, dass es eine
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elektrische Schaltung am Anfang zu entwickeln gilt, dann muss die aufgebaut werden und meist
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gibt es irgendwelche Sensoren, die angesteuert werden. Die Sensoren werden dann mit einem kleinen
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Python-Programm ausgelesen und die Werte werden dann über einen sogenannten MQTT-Broker kommuniziert,
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das ist so eine Art Server, der Daten entgegennimmt und in kleinen Abos dann an alle weiter verteilt,
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die das Abo abgeschlossen haben. Das können dann zum Beispiel eine Datenbank sein, ein kleines
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Programm, das die Daten dann entgegennimmt und in einer Datenbank abspeichert. Das können
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Visualisierungskomponenten sein oder eben in diesem Fall war es jetzt auch eine kleine Web-Anwendung,
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die die Daten dann entgegennimmt und auf einer Webseite anzeigt. Also alles ganz unterschiedliche
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Dinge und weil es da auch eine gewisse Komplexität gibt, haben wir dann Dinge wie zum Beispiel
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Datenblätter, Fachbücher, eigene Notizen, Quelltexte, die sie vorher erstellt haben,
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haben wir zugelassen und die durften sie benutzen. Während der Prüfung findet auch ein kleines
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Fachgespräch statt, da müssen die Prüflinge in zehn Minuten einmal darstellen, was sie sich
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überlegt haben, wie sie das umsetzen möchten, welche Probleme es gibt. Auch das ist immer noch
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eine Gelegenheit, um so ein bisschen mit denjenigen ins Gespräch zu kommen und mal so zu erfahren,
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wie weit sie jetzt gekommen sind und ob sie vielleicht irgendwo Schwierigkeiten haben,
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irgendwo nicht weiterkommen. Dann kann man da, ja ich sag mal, entweder eine Hilfestellung geben
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oder sag ich mal so in die richtige Richtung die Frage dann stellen. Corona bedingt hatten wir jetzt
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auch dann immer eine Tischreinigung, also nachdem die das eigentliche Fachgespräch durchgeführt
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wurde, haben wir dann auch noch mal gebeten, einmal kurz den Tisch sauber zu machen. Dafür
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haben wir dann ein Eimerchen mit Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt bekommen und ja, das haben
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die Schülerinnen dann jeweils benutzt und den Tisch dann noch mal nach dem Gespräch jeweils gereinigt.
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Insgesamt ist die Prüfung auch recht personalintensiv, denn wir haben da recht viele Räume benutzt. Ja,
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eben durch das Abstandsgebot haben wir jetzt insgesamt fünf Prüfungsräume gehabt, die mit
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jeweils zwei Aufsichten besetzt waren. Eine Aufsicht für die ersten drei Stunden und eine
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für die nächsten drei Stunden, womit eben eine ganze Reihe von Personen da also jetzt betraut war.
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Einen Raum hatten wir, da waren nur zwei Personen drin, das waren die Risikogruppen-Schüler, ja die
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saßen da eben dann in den entferntesten Ecken des Raumes für sich und konnten da dann eben
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ihre Prüfung dann auch absolvieren. Der Start war auch etwas entzerrt, wir beginnen also nicht alle
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zur gleichen Zeit, sondern es gibt einen leichten Versatz von ungefähr einer Stunde, so dass die
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erste Gruppe dann schon mal loslegt. Dann kommen wir nach einer kurzen Zeit noch einmal kurz rein,
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klären dann noch mal offene Fragen. Vielleicht hat sich etwas zur Aufgabenstellung noch ergeben,
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was man klären sollte und dann können die Schüler loslegen und nach einer Stunde kommt dann die zweite
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Gruppe und die weisen wir dann auch ein und dann hat die erste Gruppe ja schon etwas über eine
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Stunde gearbeitet, fast anderthalb und dann kann man da auch schon so mit den ersten Gesprächen
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beginnen. Das zieht sich natürlich über jetzt die gesamte Prüfung, diese Fachgespräche,
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die zwischendrin geführt werden, so dass die ersten ganz am Anfang schon die Gespräche führen,
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wo man jetzt auch vielleicht noch nicht so viel umgesetzt hat. Deswegen spricht man dann hauptsächlich
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zum Beispiel am Anfang über die Konzeption der Schaltung und im Laufe der Prüfung kommt man dann
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auch immer weiter und die, die etwas weiter hinten sind, können dann auch über viel mehr
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Themengebiete dann schon jeweils beraten und besprechen. Die Ergebnisse werden dann sowohl
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auf Papier festgehalten, also wenn es zum Beispiel um ein Klassendiagramm, ein ER-Modell für den
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Datenbankteil oder eine Schaltung geht, wird das ganz einfach auf Papier erstellt. Quelltexte,
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Screenshots und solche Dokumente landen auf einem USB-Stick. Dafür haben wir einen Schwung USB-Sticks
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mit Nummern versehen gekauft und dann jeweils eine Nummer drauf geschrieben und die Schüler
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schreiben dann jeweils die Nummer ihres USB-Sticks mit auf den Aufgabenbogen drauf und wir können das
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dann später zuordnen. Zusätzlich haben wir noch die Information oder geben wir immer noch den
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Auftrag, dass ihre Dateien, ihren Nachnamen enthalten sollen, so dass wir wenn da etwas
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durcheinander kommt auch auf diese Weise noch eine zweite Möglichkeit haben das Ganze zuzuordnen. Das
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ist jetzt auch nicht neu für die Schüler*innen, sondern das machen wir schon von Anfang an in der
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Ausbildung und interessanterweise ist das auch etwas, was man einüben sollte und auch muss.
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Nicht selten erhalte ich dann zum Beispiel bei ersten Klausuren USB-Sticks, auf denen gar nichts
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drauf ist, weil man es irgendwie nicht hinbekommen hat oder Textdateien landen dann in Word-Dokumenten
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oder irgendetwas geht schief. Ich habe auch ganz seltsame Sachen mit ZIP-Archiven, die in ZIP-Archiven
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sich selbst noch mal enthalten, also keine Ahnung was da zusammen gebastelt wurde. Das wird also
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vorher noch mal geübt, die kennen das dann jeweils und führen dann entsprechend ihre Aufgaben
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alle durch. Dann sind die Schüler soweit irgendwann fertig nach den sechs Stunden und gehen dann
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geschafft und kaputt nach Hause und in diesem Jahr haben wir uns dazu entschlossen die Korrektur
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direkt im Anschluss durchzuführen. Das waren auch alle da, was auch hier und da vielleicht eine
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Schwierigkeit sein kann, wenn jemand zum Beispiel nicht kommt, ob es da noch zeitlich eine Möglichkeit
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gibt eine Prüfung an einem anderen Tag zu machen oder eben dann ein Jahr warten zu müssen und dann
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kann man die Prüfung eben erst ein Jahr später wieder machen. Waren aber jetzt alle da, insofern
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konnten wir direkt durch korrigieren und haben uns dann zusammengefunden mit Sicherheitsabstand haben
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wir uns dann zu dritt in einen Raum gesetzt und dann hat jeder seinen Bereich korrigiert und dann
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ja waren wir irgendwann am späten Abend dann auch soweit fertig, dass wir die Noten alle festlegen
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konnten an diesem Tag. Das soll es erstmal gewesen sein wieder für diese Folge. Praktische Prüfung
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finden bei uns jedes Jahr statt. Ich bin mal gespannt, wie es im nächsten Jahr dann aussieht,
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wie insbesondere dann auch die Vorbereitung ablaufen wird, ob wir dann ähnlich gute oder
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schlechte Ergebnisse erhalten wie in diesem Jahr. Das wird das nächste Schuljahr dann aber zeigen
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und ja ich bin mal gespannt, wie es dann im nächsten Jahr aussieht um diese Zeit, ob es dann
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schon einen Impfstoff gibt oder nicht und ob man dann die Prüfung wieder wie gewohnt durchführen
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wird, also zum Beispiel mit weniger Räumen. Das wird so ein Hauptaspekt sein, wobei war auch ganz
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interessant hier zu sehen, dass die Raumsituation auch sehr entspannt war. Dadurch, dass nicht so
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viele Schüler in einem Raum waren, ließ sich auch, ja konnte man viel leichter mal so zwischen den
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Tischen entlang gehen, wenn man irgendetwas erledigen musste oder einfach nur durch den
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Raum gehen musste, weil dann doch durch viele Mehrfachsteckdosen hier und da ein größerer
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Verkabelungsaufwand entsteht. Die Schüler bringen neben ihrem eigenen Laptop dann auch ihren eigenen
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Raspberry Pi mit und ja eine Schaltung auch und da braucht man dann schon den ganzen Tisch, um das
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Ganze durchzuführen und deshalb ist da einfach auch mehr Platzaufwand nötig und bisher haben wir
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alles immer in zwei Räumen realisiert. Vielleicht ist das aber auch eine Idee daraus zu lernen und
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zu sagen, vielleicht macht man es doch mit ein bisschen mehr Platzangebot in mindestens drei
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Räumen. Vielleicht nicht ganz so extrem ausgedünnt wie jetzt in diesem Falle, aber das wird dann auch
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die Zukunft zeigen. Ja, bis hierhin erstmal alles Gute, bleibt gesund, wascht euch die
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Hände, haltet Abstand. Wir hören uns und tschüss.
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[Musik]
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[MUSIK SPIELT]
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[MUSIK SPIELT]

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